Was ist Ausdrucksmalen
Ausdrucksmalen bedeutet weder unkontrolliertes Farbgeschmiere, noch professionelles Kunstschaffen, sondern das Darstellen innerer Bilder.
Arno Stern entdeckte bei seiner Arbeit im Waisenhaus während des 2. Weltkrieges, dass in einem geschützten Raum (erst einmal rein äußerlich, weil er im Keller lag) und da es keine Erwartungen und Bewertungen gab, Kinder sich malerisch frei entfalten.
Das heißt, dass auch Bilder, wie z.B. traumatische Kriegserfahrungen, die sich tief in die Seele eingedrückt hatten, nach außen gelangen konnten, sich im Malen ausdrückten. Dabei waren Wiederholungen wichtig: Erst dann, wenn alle eingefrorenen Gefühle und Erinnerungen geäußert waren, konnten andere, fröhlichere Bilder zum Vorschein kommen.
Seine Erfahrungen machte sich die Kunsttherapie zunutze, die auch für Erwachsene das Heilsame des Ausdrucksmalens entdeckte:
Im Malen können wir neue, meist stärkende Facetten unseres Selbst kennenlernen und oft tauchen auch aus diesem entspannten, absichtslosen Tun ungeahnte Lösungsmöglichkeiten für lange Aufgestautes auf.
Schließlich fühlen wir uns wohl, wenn das, was sich im Leben eingedrückt hat, in den schöpferischen Ausdruck gelangt. Dadurch kommen wir unserer Gesundung immer näher.